Wandern im Ahrtal und auf dem AhrSteig
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Die Seele der Landschaft

Lust aufs Wandern und beim Wandern im Ahrtal zu Dir selber finden: Dann folge meinen Ahrtal-Touren auf meinem Wanderblog. Über die Menüauswahl kannst Du direkt alle Wanderungen im Ahrtal- und auf dem AhrSteig anzeigen lassen. Das wildromantische Ahrtal hat bis jetzt noch jeden in seinen Bann gezogen, den ich dort beim Wandern getroffen habe.

Auch Freunde, die ich mitgenommen habe, oder Mitglieder geführter Gruppen sind immer wieder vom Wandern im Ahrtal begeistert. Begesigtert darüber, wie viel an Sehenswertem, an begeisternder Natur und idyllischen Plätzen auf engstem Raum hier zu finden sind. Die Seele des Ahrtals findet man nur, wenn man sich ihm hingibt:

Das Ahrtal für alle Sinne

»Wir machen aber von dem Länderreichtum des Ichs viel zu kleine oder enge Messungen, wenn wir das ungeheure Reich des Unbewussten, dieses innere Afrika, auslassen. « Jean Paul, Selina

Wie kaum eine andere Landschaft spiegelt das Ahrgebirge die Vielgestaltigkeit des eigenen Seelenerlebens wider. Das Ahrtal, das sind auf der einen Seite schroffe, wild zerklüftete Berge, auf der anderen Seite sanfte, sonnenbeschienene Hänge, die ein wenig an die Toskana erinnern. Da sind Canyons und Schluchten, Felsgrate und -kanzeln, da sind enge Passagen und weite Täler. Da ist geordnete Kulturlandschaft neben unbehaustem Dunklem. Der Blick über das Tal erzählt von Arbeit und Mühe. Er erzählt aber auch vom Lohn für den Fleiß. Er erzählt von der Liebe zur Erde, aber auch von der unbändigen Macht der Natur.

Die Vielfalt sinnlicher Erfahrungen beim Wandern im Ahrtal

Diese Landschaft wird man lieben, wenn man sich mit ihr auseinandersetzt. Dazu wollen wir offen auf sie zugehen, mit allen Sinnen. Sie verschließt sich nicht, sie bietet sich an, sie mit offenen Augen zu betrachten. Ihre lichten Eichenhaine auf den Kuppen, Dome aus hochgewachsenen Buchen an den Hängen. Dunkle Nadelwälder auf den Höhen, steile Weinberge, kühne Klippen, buntes Herbstlaub – flammend rot bis ockergelb, blaugrauer Fels, fruchtbare Erde. Sie wartet darauf, dass wir sie mit der Nase erschnuppern, den Duft des Weines in den Kellern der Winzer, die frischkalte Luft eines Wintermorgens, den Duft des Waldes an einem Frühlingstag, der Geruch der Erde in den Weinbergen.

Unsere Ohren umschmeichelt sie mit dem Plätschern der Bäche, mit dem Rauschen des Flusses, dem Singsang der Sprache, in der man sich als Fremder sofort aufgehoben fühlt. Kann man Gemütlichkeit noch direkter erfahren? Lauschen: auf das Gezwitscher der Vögel, aber auch auf die Lautlosigkeit einer späten Sommernacht. Lauschen auf das Rauschen der Blätter im Wind. Hört sich das Rauschen des Windes in den Blättern einer Buche anders an als in den Nadeln einer Kiefer?

Unserem Tasten bietet sie weiche Moospolster im Wald, harzige Kiefernzapfen auf dem Boden, glatten Fels am Wegesrand. Unterwegs auf der Sonnenseite des Tals einmal die Hand auflegen auf einen der mächtigen Schieferblöcke, die Wärme in sich aufnehmen, wie es die Rebstöcke tun in kühlen Nächten. Für unseren Geschmack hält sie die Vielfalt der Weine bereit, die regionale Küche, den Geschmack der Trauben am Weinstock.

Das Wandern im Ahrtal berührt den ganzen Menschen

So berührt diese Landschaft den ganzen Menschen in uns, berührt unsere Seele. So wirkt sie heilend auf den gestressten Menschen, der den Weg in diese ursprüngliche Landschaft gefunden hat. Sie heilt, weil sie uns unser eigenes Inneres widerspiegelt. Sie erweckt in uns wieder Glaube und Zugehörigkeit. Wir dürfen ruhig Ahrgebirge sagen – auch wenn die höchsten Berge nur vier-, maximal sechshundert Meter hoch sind. Wer einmal vom Hornberg auf das darunter liegende Langfigtal und die dahinter sich auftürmenden Kuppen geschaut hat, wird das sofort anerkennen. Diese Landschaft, die wir beim Wandern im Ahrtal erleben, erzählt von der Bodenständigkeit ihrer Bewohner. Auch wenn die meisten von ihnen schon lange täglich zur Arbeit in die nahe gelegenen Ballungsräume fahren. Sie erzählt aber auch von deren Freude am sinnlichen Leben.

Landmarken und ihre Namen

Engelsley und Teufelsley, Schwarzes Kreuz und Weißes Kreuz – berichten von der Verwurzelung der Menschen in tiefen Traditionen, auch und vor allem im Religiösen. Mitten in dieser Landschaft ein kleiner Fluss. Eine Quelle, mitten im Zentrum einer kleinen Stadt, gefasst im Keller eines Hauses, welch seltsamer Ursprung. Würde man nicht in einer Landschaft wie dieser einen Fluss erwarten, der seine Quelle im Wald am Fuße einer Felskanzel hat? Nicht so die Ahr. Erst wenn sie Blankenheim verlässt, darf sie Bach sein, sich frei entfalten. An ihren Ufern grüne Auen, dunkle Wälder, kleine Ortschaften, dazwischen sucht sie sich ihren Lauf.

Wer diesem folgt, spürt unmittelbar, sieht direkt, welche Arbeit sie geleistet hat, welche Mühe es sie gekostet hat. Aber sie hat sich ihren Weg gebahnt, hat sich tief in das Gebirge eingegraben, ihren Lauf immer wieder geändert – man schaue sich nur die Umlaufberge in Mayschoß an. Der Mensch ist dem Fluss gefolgt, hat sich das Tal erobert, in das sich dieser in unermüdlicher Arbeit über Jahrmillionen eingegraben hat. Und dort, wo der Fluss ausgewichen ist, hat der Mensch nicht aufgegeben. Aber das hat bei ihm nicht zur Selbstüberschätzung, zur Hybris geführt. Es hat ihn gelehrt, diese, seine Landschaft zu lieben.

Weitere Infos findest Du auf www.ahrsteig.de oder www.rotweinwanderweg.de