29 Dez. Water World im Hohen Venn
Wie ich einmal beinahe beim Wandern im Hohen Venn ertrank.
Das ist jetzt nichts so ganz neu: Wandern im Hohen Venn gehört noch in meine Kölner Zeit. Und Water World im Hohen Venn, das spielt naturgemäß meist im November. Und dann ich als Kevin Costner alleine in der endlosen Weite. Wenn man mal von dem Wandergespenst absieht.
Grau war’s schon, als ich losfuhr. Aber der Regen hat gewartet, bis ich losging. Erst musste ich ja rausfahren: Köln–Eupen und dann hoch ins Venn, das sind knapp hundert Kilometer. Als ich in Baraque Michel losgehe, bin ich der Einzige auf dem Parkplatz an Belgiens höchster Frittenbude. Wobei, die gibt es ja nicht mehr, die ist wegverschönert worden.
Und schon fängt es an zu nieseln. Es hat ja auch in den vergangenen Tagen nicht wenig genieselt. So ist die Wanderung ins Wasser gefallen. Also mehr so tatsächlich, also nicht wirklich symbolisch. Wie kompliziert ist das denn!
Sonst könnte ich ja gar nicht drüber schreiben und würde lieber schweigen. Also, jetzt mal in bestem Wandersprech: Auf schmalem befestigtem Weg geht es bis zum ersten Hindernis.
Und dann das: An einer Wegschranke (Hindernis!!!) steht ein Warnhinweis: Weg nicht begehbar, weil die Folgen des Großbrandes im April 2011 noch nicht alle behoben sind. Also alles umsonst, oder!?
Aber rechts geht es gottseidank weiter. Wobei: Wie soll ich bei dem Nebel wissen, wo rechts ist? Und auch »weiter« ist schön gesagt, wegen des Nieselregens und wegen des aufkommenden Nebels sieht man nämlich gar nichts und schon gar nicht weiter.
Deshalb gibt es hier auch keine richtigen Fotos bzw. nur ein paar wenige, wo man nicht viel sieht. Der Rest, vor allem die Fotos von dem Wander-Gespenst, das mir begegnet ist, da ist nix drauf.
Irgendwie hab ich es geschafft, die ganze Tour, ohne zu ertrinken. Aber die war nicht ohne. Unter mir Wasser, neben mir Wasser und von oben herunter noch mehr Wasser. Wenn die Stege nicht gewesen wären, ich wär wahrhaftig ertrunken.
Am Ende hab ich dann noch ein paar Selfies gemacht– eins von oben und eins von unten, also eins vom Kopf und eins von den Füßen. Aber die zeig ich hier besser nicht. Weiß nämlich gar nicht, was schlimmer aussieht: Der Kopf oder untenrum.
Und weil es im Venn im Herbst und Winter besonders schön ist, gibt es hier gleich noch eine Tourenbeschreibung im Venn: wandern-im-winter-im-hohen-venn-am-wasserfall-des-bayehon-baches
Pingback:Winterwandern im Hohen Venn – Anders Wandern
Posted at 12:14h, 29 Dezember[…] Und eine weitere Tourenbeschreibung über eine Gespensterbegegnung im Hohen Venn findest Du unter diesem Link: Water World im Hohen Venn […]
docvogel
Posted at 14:18h, 29 Dezemberwundervolle Bilder! Danke und alles Gute weiter, s
Hans Joachim Schneider
Posted at 21:48h, 29 DezemberLiebe Sabine, danke für dieses Kompliment. Dir auch alles Gute. Wir bleiben dran.
Hans Joachim Schneider
Posted at 10:45h, 04 FebruarLiebe Jutta, danke für dieses engagierte Gedicht. So geht es mir auch immer wieder! LG Joachim
Daria
Posted at 14:37h, 12 NovemberEinen echten Abenteurer halten widrige Wetterbedingungen nicht auf!:) Wunderschöne Fotos, die die herbstliche Stimmung perfekt einfangen. Darf ich fragen, ob du eine professionelle Kamera benutzt oder mit dem Handy fotografierst?
hajoschneider
Posted at 10:40h, 16 NovemberDanke für den lieben Kommentar. Jetzt muss ich echt überlegen. Der Beitrag ist ja schon einige Jahre alt. Aber ich glaube, ich habe damals noch mit einer Spiegelreflexkamera gearbeitet.
Schöne Grüße, Joachim